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Erfahrungsbericht: Mikrobiomanalyse

Aktualisiert: 16. Feb. 2023

Was deine Darmbakterien über dich verraten...


Die Mikrobiomforschung ist ein rasch wachsendes Gebiet, welches nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Ernährungswissenschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Einige Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass wir nichts weiter wären, als die Marionetten unserer Darmbakterien. Sie entscheiden, wonach es uns gelüstet, ob wir Energie haben, die Verdauung klappt, der Stoffwechsel auf Hochtouren läuft oder das Immunsystem gewappnet ist.


Dass der Darm die Wurzel unserer Gesundheit ist, wusste schon Hippocrates. Rund 2kg Bakterien leben in unserem Darm, am meisten davon im Dickdarm. Das sind etwa 10x mehr Bakterien als menschliche Zellen. Die Gesamtheit der bakteriellen Besiedlung im Darm wird auch als „Mikrobiom“ bezeichnet und aufgrund seiner genetischen Vielfalt quasi als eigenes Organ betrachtet.

Kein Wunder also, dass es – im Rahmen der ganzheitlichen Gesundheit – Sinn macht, sich unsere kleinen Mitbewohner einmal näher anzusehen.


Wie funktioniert eine Mikrobiomanalyse?


Ich habe mich für ein Analysepaket der Firma MyBioma entschieden - solch ein Paket kann einfach über die Website erworben werden und wird direkt nachhause geschickt.


Um eine korrekte Analyse durchzuführen, braucht man (Überraschung ;-) ) etwas eigenen Stuhl und ein entsprechend präpariertes Probenröhrchen, um die Probe zu sammeln.

Im Paket von MyBioma findet sich daher ein Stuhlfänger (ja, er macht, was er soll: den Stuhl im WC „auffangen“), ein Probenröhrchen mit Entnahmestäbchen und ein vorfrankiertes Kuvert - mehr braucht es nicht. Mit dem Entnahmestäbchen wird eine kleine Stuhlprobe entnommen, in des Röhrchen gegeben und kurz geschüttelt. Dann wird alles fest verschraubt, in das vorfrankierte Kuvert gesteckt und in den nächstgelegenen Postkasten geworfen.


Jedes Probenröhrchen und Paket sind mit einem eigenen Strichcode versehen.

So werden werden Verwechslungen ausgeschlossen und man kann sich direkt mit dem eigenen Code in der entsprechenden App registrieren. So ist man immer über den aktuellen Status der Probe informiert und weiß, wann die Probe eingelangt, im Labor oder fertig ausgewertet ist. Nach ca. 4-6 Wochen liegt das Ergebnis vor.


In eben dieser App wird auch ein Fragenbogen ausgefüllt, welcher Details zur eigenen Person, zu etwaigen Symptomen und zur persönlichen Vorgeschichte abfragt.


Was sagt das Ergebnis aus?


Mittels Genanalyse wird die mikrobielle Zusammensetzung, die Nahrungsmittelverwertung und der allgemeine Gesundheitszustand ermittelt.

Ein gesundes Mikrobiom verfügt über eine hohes Artenreichtum, aber auch ausreichende Bakterien derselben Art, sowie eine hohe Diversität, also eine schöne bunte Mischung an Mikroben. Außerdem sollten die Verwertung der Nährstoffe optimal und die Kommunikationswege Darm-Leber, Darm-Haut & Darm-Herz reibungslos verlaufen.


Ausschnitt aus meinen Bericht


Wie sah nun mein persönliches Ergebnis aus?


„Fleischfressende“ Darmbakterien trotz veganer Ernährung?

Da meine Bakterien wohl nicht mit meiner ethischen Einstellung übereinstimmen, gehören sie, nach wie vor, zur sog. „Fleischliebhaber-Fraktion“ (Gattung Bacteroides).

Ganz so dramatisch ist es natürlich nicht, aber an dieser Stelle möchte ich den sogenannten „Enterotyp“ kurz erläutern:

Der Enterotyp entwickelt sich während der ersten Lebensjahre und beschreibt die dominierende Bakterienart in unserem Mikrobiom. Diese kann deutlich von anderen Gruppen (gesamt kennt man 3 Typen) abgegrenzt werden und weist bestimmte Stoffwechseleigenschaften auf. Derzeit ist es noch unklar, ob und in welchem Ausmaß der Enterotyp durch eine langfristige Ernährungsumstellung verändert werden kann.


Bei meinem Enterotyp der Bacteroides (Typ 1) handelt es sich um eine Bakterienart, welche typischerweise bei fleischlastiger Kost oder Mischkost vorkommt. Diese Art kann Energie aus Proteinen, Kohlehydraten und gesättigten Fettsäuren beziehen und produziert ein gutes Maß an verschiedenen B-Vitaminen, Folsäure und Vitamin C.

Andere Enterotypen sind Prevotella (Typ 2) & Ruminococcus (Typ 3)


Für mich ist dies ein sehr spannendes Ergebnis, da ich zum Einen, schon in der Vergangenheit, kein Fleischtiger war und mich seit nunmehr ca. 5 Jahren außerdem vegan ernähre.



Auch was wir essen, bestimmt die Zusammensetzung unseres Mikrobioms. Diese entscheidet dann über unseren Stoffwechsel, die Verwertung von Zucker, Fett und Proteinen, sowie die Produktion und Verwertung von Vitaminen. Nicht umsonst gibt es u.a. Empfehlungen zur Ballaststoffaufnahme, Trinkmenge, zum Obst-, Gemüse- & Zuckerverzehr.


Grundsätzlich ergaben die Ergebnisse meiner Analyse überdurchschnittlich gute Stoffwechselwerte für alle Makronährstoffe – ein sehr erfreuliches Ergebnis :-)!


Ausschnitt aus meinen Bericht


Ausschnitt aus meinen Bericht



Aus dem Nähkästchen (oder Brotdöschen?) einer Ernährungswissenschafterin

(aka "real talk")


Natürlich wollte ich die Mikrobiomanalyse nicht ohne Grund machen. Auch als Ernährungswissenschafterin bzw. Ernährungsberaterin ist man vor kleinen „Wehwehchen“ oft nicht gefeit. Ein bisschen Blähbauch hier, mal ein Bauchzwicken da oder doch einmal stressbedingter Durchfall? Das kann jede/n treffen.

Als Ernährungsberaterin „weiß man ja meist, wo’s herkommt“, dennoch ist es fein, einmal einen rundum-Check machen zu lassen, um zu sehen, ob grundsätzlich alles im Lot und die Darmbakterien fit sind.


Stress & emotionale Ursachen als Grundlage für Beschwerden?


Als Ernährungsberaterin, die ihren eigenen Empfehlungen folgt, geht man natürlich davon aus, dass soweit alles 1A funktionieren sollte. Die Mahlzeiten sind dem Bedarf angepasst, die Ballaststoffaufnahme über dem Durchschnitt, Obst, Gemüse & Hülsenfrüchte bunt & reichlich vorhanden, Kohlehydrate aus Vollkorn oder als Pseudogetreide stehen am Plan, gute Fette und natürlich regelmäßige Bewegung sind an der Tagesordnung. Zucker gibt es nur in Maßen und Convenience Food ab und zu.


Wie kann es da sein, dass trotzdem nicht immer alles zu 100% funktioniert?


Weil es nicht nur an der Ernährung liegt. Auch unsere Psyche spielt eine entscheidende Rolle & hat einen weitreichenden Einfluss auf unser Mikrobiom und unsere Gesundheit.

Stress ist ein einschlägiger Faktor, sei dieser nun aus beruflichen Gründen oder emotional.

Als sehr sensible Person, die von äußeren Faktoren schnell überladen wird und die Emotionen der Umgebung wie ein Schwamm aufsaugt, wäre es überraschend, wenn sich dies bei mir nicht auch körperlich auswirken würde. Die bakterielle Zusammensetzung hinsichtlich meiner angegebenen Symptome (Blähungen, Bauchschmerzen etc.) war nämlich top.


Und siehe da - einziges „Manko“ des Mikrobiomberichts: leichter Reizdarm oder IBS (irritable bowel syndrome). Nicht dramatisch schlimm, aber dennoch vorhanden. Und ja, das merke ich auch. Bei Reizdarm können die Symptome sehr unterschiedlich ausfallen, von Durchfall über Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen und sogar begleitende Kopfschmerzen ist alles dabei. Oft können die Ursachen nicht genau festgemacht werden, von einer Imbalance der Darmbakterien bis zu rein stressbedingten Ursachen ist alles möglich.

Bei mir stellt sich eher die Frage nach dem „Henne-Ei“-Prinzip: war zuerst die bakterielle Imbalance da, die die Symptomatik verursacht oder doch der Stress, der einen Einfluss auf die Mikrobiota hat? Ich persönlich tippe stark auf Letzteres, aus den oben genannten Gründen. Auch eine Stressgastritis und Magenschmerzen können bei mir nämlich rasch auftreten, immer gekoppelt mit der aktuellen psychischen Lage.


Ausschnitt aus meinen Bericht


Körper und Psyche kann man nicht trennen


Die Ergebnisse haben für mich erneut bestätigt, dass man Körper und Geist nicht trennen kann, so sehr man das auch immer wieder gern versucht. Wir schieben ja sehr gerne körperliche Symptomatik auf rein körperliche Ursachen, das muss aber nicht immer so sein. Natürlich ist es „einfacher“ den Ursprung der Problematik im Körper zu sehen, da „kann man ja nichts dafür“ (oder?). Wenn aber ein psychischer Zusammenhang oder Stress die Ursachen sind, weiß man, dass man an sich selbst arbeiten muss und dass der Lebensstil, unabhängig von der Ernährung, eine wesentliche Rolle bei der Gesundheit spielt.

Ich für meinen Teil versuche daher nun sehr stark auch auf das seelische Wohl zu achten, neben der weiterführenden ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung natürlich. Wenn man eine Prädisposition für gewisse Symptome oder Erkrankungen hat, bedeutet dies nicht, dass man dem restlos ausgeliefert ist und sowieso nichts dafür kann.

Ganz im Gegensteil! Jeder Mensch hat irgendwo eine „Schwachstelle“. Dies bedeutet einfach, dass man in eben diesem Gebiet noch besser auf sich selbst aufpassen sollte.


Summa summarum


„Ich würde deine Analyse gerne als Vorzeigemodell benutzen“


– das waren die Worte der lieben Renate, der Ernährungswissenschafterin von MyBioma, mit der ich meinen Mikrobiombericht durchgegangen bin. Es ist immer fein, eine zweite Meinung zu hören und sich über die Ergebnisse auszutauschen. Wir hatten auf jeden Fall als Kolleginnen viel Spaß bei dem Gespräch :-).


Ich persönlich dachte, dass solch gute Ergebnisse ohnehin der Durchschnitt sind – nach dem Motto „es passt ja eh alles soweit“, wie bei einer Blutanalyse. Im Gespräch mit Renate wurde ich aber eines Besseren belehrt und ich darf wohl stolz auf die guten Analysewerte sein.


„Du machst auf jeden Fall alles richtig - weiter so!“ – na dann!


Ausschnitt aus meinen Bericht


Im Mikrobiombericht wird auf jedes Kapitel im Detail eingegangen, gesamt ist der Bericht ca. 50 Seiten lang (inklusive Literaturangaben).


Und nun?


Für mich war die Mikrobiomanalyse eine Ist-Aufnahme des persönlichen Gesundheitsstatus. Ich weiß nun genau, wo ich stehe & dass meine Ernährungsweise für mich wunderbar passt. Mehr Self-Care und weniger Stress & I’m good to go.


Natürlich war diese Analyse aber auch eine Kontrolle dafür, welche Empfehlungen ich weitergebe & wie ich mit meinen KlientInnen (weiter)arbeiten kann. Es ist eine tolle Bestätigung, zu wissen, dass die Tipps & Empfehlungen die gewünschte Wirkung erzielen.


Das Mikrobiom und die gesamte Darmgesundheit sind natürlich individuell – die Zusammensetzung unserer Darmbakterien ist mit einem Fingerabdruck vergleichbar. Dennoch gibt es gewisse Kriterien & Gesundheitsmarker, die allgemein gültig sind & nach denen sich jede/r in etwa richtigen kann. Details müssen dann ohnehin im Individualfall besprochen werden - hierbei hilft eine Mikrobiomanalyse.


Durch die Mikrobiomanalyse kann dem eigenen Gesundheitszustand noch ein weiterer Puzzleteil hinzugefügt werden, wenn es darum geht den eigenen Körper besser kennen zu lernen und Rückschlüsse auf diverse Symptome zu ziehen.


Wie ich immer sage: „Deine Ernährung ist so individuell wie du!“

Gleiches gilt auch für dein Mikrobiom.



Du möchtest selbst eine Mikrobiomanalyse durchführen lassen?

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Update: gute Nachrichten für alle VeganerInnen: nun gibt es bei MyBioma auch die Möglichkeit, rein vegane Empfehlungen zu erhalten!


Na dann ... get that shit done... ;-)!

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